Fördern und Fordern

Fördern und Fordern

Grundsätze

Unser Handeln wird von einem positiven Schülerbild bestimmt – jeder Schüler und jede Schülerin hat Stärken und kann etwas. Lerngruppen setzen sich aus Individuen zusammen.

Jedes Kind bringt aus seiner bisherigen Lebens- und Schulbiographie ganz unverwechselbare Merkmale mit, wie z.B. verschiedene Reifungs- oder Leistungsgrade, individuelle Talente, Neigungen und Fähigkeiten oder auch unterschiedliche Wertvorstellungen.

Diese mannigfaltigen individuellen Merkmale, die in einer Schulklasse zunächst ungeordnet aufeinandertreffen, werden als Reichtum wahrgenommen und zu einem Mosaik zusammengefügt, in dem jedes Steinchen für das große Ganze von Bedeutung ist.

Unter Binnendifferenzierung (auch Innere Differenzierung) wird die individuelle Förderung einzelner Schüler innerhalb ihrer Lerngruppe verstanden. Der gemeinsame Unterricht wird dabei methodisch-didaktisch so geplant, dass die Schülerinnen und Schüler einen ihren unterschiedlichen Interessen, Kenntnissen und Fähigkeiten entsprechenden Lernweg/Lernzugang zum Lernstoff erhalten. Das individuelle Lerntempo des Einzelnen soll dabei berücksichtigt werden. Dies erfolgt z.B. durch folgende Unterrichtsmethoden:

  • Stationenarbeit
  • Lerntheke/Lernbüffet
  • Wochenplanarbeit
  • Lesetagebuch
  • Kooperative Lernformen (Gruppenpuzzle, Think!Pair!Share!, Kugellager,…)

Ziel dieses individuellen Unterrichts ist das Erreichen von Grundlernzielen oder erweiterten Lernzielen gemäß der festgelegten Bildungsstandards.

Wie führe ich meine Hefte und Mappen sorgfältig?

Wie schaffe ich es leichter, Informationen zu behalten?

Wie bereite ich mich auf eine Klassenarbeit vor?

Fragen über Fragen- Im Themenbereich Lernen lernen arbeiten die Schülerinnen und Schüler in Klasse 5- 10 eine Stunde pro Woche an einem festgelegten Methodencurriculum. Dies beinhaltet das Erlernen von Kompetenzen zum umfassenden Thema „Wie lerne ich effektiver?“ und zum Bereich Medienkompetenz.

Wir sind eine Schule für alle Kinder.

Es ist normal, verschieden zu sein. Aus diesem Grund lernen an unserer Schule Kinder mit unterschiedlichen Förderschwerpunkten gemeinsam. Sie werden, „soweit es die organisatorischen, personellen und sächlichen Möglichkeiten erlauben und es der individuellen Förderung der Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf entspricht“ (SchulG §5, Abs.2) in Inklusionsklassen unterrichtet.

Eine Inklusionsklasse besteht in der Regel aus 20 Kindern, davon sind ca. 5 Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Zusätzlich zu den Fachlehrkräften unterstützt ein Sonderpädagoge/bzw. eine Sonderpädagogin die Unterrichtsarbeit mit einem Stundenkontingent vom Förderzentrum.

In den Jahrgangsstufen 5-7 finden Vorhabenwochen statt. Sie sind thematisch gebunden und fördern projektorientiertes, fächerübergreifendes und selbstständiges Lernen. Die Jahrgangsteams legen fest, welche Themen verpflichtend behandelt werden und sie sind für die Durchführung und Evaluation der Vorhabenwochen verantwortlich. Ziel ist es, Themen zu finden, die grundsätzlich im Jahrgang behandelt werden (Stichwort Nachhaltigkeit).

Lesen ist eine Schlüsselkompetenz, ohne die es im Leben nicht geht. Neben der Teilnahme am Projekt „Niemanden zurücklassen- Lesen macht stark“ in Klasse 5/6 finden in den unterschiedlichen Klassenstufen eine große Anzahl an unterschiedlichen Aktivitäten und Unterrichtsprojekten statt.

Ob z.B. Büchereibesuche, Vorlesewettbewerb, rotierende Lesestunde, Literarisches Cafè oder, oder ,oder… – die Förderung der Leselust wird bei uns großgeschrieben.

Grundlagen festigen und das Optimum erreichen – wie geht das?

In den Jahrgängen 7 und 8 lernen unsere Schülerinnen und Schüler weiterhin vorwiegend gemeinsam in ihrem jeweiligen Klassenverband. Um Grundlagenwissen zu sichern oder leistungsstarke Schülerinnen und Schüler zu fördern, findet in den Fächern Mathematik, Deutsch und Englisch soweit möglich eine äußere Leistungsdifferenzierung in Form von Lehrgängen auf zwei Anspruchsebenen statt. Jeweils eine Unterrichtsstunde pro Woche und pro Fach wird klassenübergreifend als leistungsdifferenzierter Lehrgang unterrichtet.

Der Unterricht in den Lehrgängen auf dem Basis-Niveau wird grundsätzlich von der Fachlehrkraft übernommen, die die Klasse in dem jeweiligen Fach unterrichtet. In den Basisgruppen werden Fachinhalte geübt. Das Ziel ist eine intensive Auseinandersetzung mit den fachlichen Grundlagen, die für den aktuellen Unterrichtsstoff bedeutsam sind.

Die Leistungsspitzen der Klassen des gesamten Jahrgangs werden in einem gemeinsamen Lehrgang unterrichtet. Pro Fach und Jahrgang wurden folgende Lehrgänge eingerichtet:

  • Deutsch für Fortgeschrittene
  • Advanced course
  • Mathe mit Pfiff

Schüler*innen mit guten Fachleistungen bekommen in diesen Lehrgängen die Möglichkeit, sich mit den Fachinhalten auf einer anspruchsvollen Ebene auseinanderzusetzen.

Die Bewertung der Schülerleistungen fließt in den Bereich der allgemeinen Kompetenzen und der Fachkompetenzen ein.

Um unsere besonders motivierten, begabten und leistungsstarken Schüler*innen ihren Begabungen entsprechend zu fordern, nimmt unsere Schule am Enrichment-Programm des Landes Schleswig-Holstein teil.

Enrichment-Programm

Das Enrichment-Programm eröffnet ausgewählten Schülerinnen und Schülern ein besonderes Kursangebot am Nachmittag. Für kleine Gruppen von offiziell nominierten Schülerinnen und Schülern der Enrichment-Schulen werden Lernangebote gemacht, die in ihrer Thematik und Intensität weit über den normalen Unterricht hinausgehen. Sie sind eine Möglichkeit, um besonders interessierten Schülern intellektuelle Herausforderungen anzubieten und so ihre Wissbegierde, Lernfreude und Neugier zu fördern.

Die Enrichment-Kurse im Verbund Süd werden an mehreren Stützpunktschulen im Kreis angeboten. Kursleiter sind Lehrkräfte (auch ehemalige), aber auch Wissenschaftler oder freie Dozenten verschiedenster Fachrichtungen.

Aktion Drehtür

Im Rahmen eines internen Zusatzangebotes werden soweit möglich nur für Schülerinnen und Schüler der FJS zusätzliche herausfordernde Kurse oder Projekte während des regulären Schulunterrichts angeboten. Teilnehmen dürfen Schülerinnen und Schüler der FJS, die offiziell für das Enrichment-Programm nominiert wurden und außerdem evtl. zusätzlich nicht nominierte leistungsstarke Jugendliche, die von den Klassenlehrkräften (KL) und den Eltern die schriftliche Erlaubnis zur Teilnahme erhalten. (max. ein S pro Klasse)

Leistungsbewertung

In unserer Gemeinschaftsschule werden Schülerinnen und Schüler mit ganz unterschiedlichen Begabungen, Fähigkeiten und Interessen unterrichtet.

Um jeder Schülerin/jedem Schüler ihre/seine Leistungen, die sich aus unterschiedlichen Kompetenzen zusammensetzen, individuell und detailliert zurückzumelden, ist eine differenzierte Bewertung erforderlich. Leistungen werden in den Klassenstufen 5/6 daher ausschließlich mit Kompetenzrastern bewertet. Im Mittelpunkt der Bewertung steht, was gelingt.

Ab Jahrgang 7 werden Sach- und Methodenkompetenz mit Noten beurteilt, Sozial- und Selbstkompetenz weiterhin mit Kompetenzrastern.

Im Jahrgang 5/6

werden alle Leistungsnachweise mit Kompetenzrastern bewertet. Die Kompetenzraster ordnen die Schülerleistung nach einem festgelegten Prozentschlüssel den folgenden fünf Kategorien zu: sicher / überwiegend sicher / teilweise sicher / überwiegend unsicher/ unsicher.

In den kompetenzorientierten Zeugnissen des Landes werden die erlangten allgemeinen und fachlichen Kompetenzen zum Halbjahr und zum Schuljahresende dokumentiert. (siehe Baustein Zeugnisse).

In den Jahrgängen 7-10

Unser Gemeinschaftsschulkonzept enthält die Zielformulierung, dass alle Schülerinnen und Schüler den für sie optimalen Schulabschluss erreichen sollen. Welcher Abschluss das sein wird, ergibt sich aus den erbrachten Leistungen.

Ab Jahrgang 7 werden Leistungsnachweise mit Noten bewertet.
Dafür steht uns nach der Landesverordnung für Gemeinschaftsschulen die Übertragungsnotenskala zur Verfügung.
Leistungsnachweise, Klassenarbeiten und Tests können demnach mit acht Ü-Noten bewertet werden. Welche Ü-Note die Schülerin oder der Schüler für seine Leistung erhält, hängt von der Qualität und Quantität der bearbeiteten Aufgaben und der erreichten Punktzahl ab. (siehe Baustein Leitlinien zur Erstellung von Leistungsnachweisen)

Mit jeder Notenbewertung ist auf der Übertragungsnotenskala abzulesen, auf welchem Anforderungsniveau sich die erbrachte Leistung befindet.

Klassenarbeiten und andere Leistungsnachweise

In Leistungsnachweisen zeigen unsere Schülerinnen und Schüler ihre persönlichen Stärken und Schwächen und stellen ihre individuelle Leistung unter Beweis.

Leistungsnachweise sind Klassenarbeiten und Leistungsnachweise in anderer Form. (z.B. Präsentationen, Themenmappen, Gedichtvorträge, Lesetagebuch, Erklärfilme, Podcasts, usw…) Die Anzahl der zu erbringenden Leistungsnachweise in den einzelnen Fächern wird durch den offiziellen Erlass geregelt. Die Fachkonferenzen legen in Absprache mit den Fachlehrerteams die Form der Leistungsnachweise fest.

Darüber hinaus können zusätzlich kurze Tests geschrieben werden. Sie zählen als Leistung im Bereich Unterrichtsbeiträge.

Klassenarbeiten und andere Leistungsnachweise werden von den Fachlehrerteams so konzipiert, dass sie alle drei Anforderungsebenen enthalten.
Siehe auch → Bausteine Leitlinien zur Erstellung von Leistungsnachweisen I+II

Die notwendigen Kompetenzen werden in Jahrgang 5/6 in einem Kompetenzraster mit vier Bewertungsstufen dargestellt.
(erreicht/überwiegend erreicht/ teilweise erreicht/ nicht erreicht)

Ab Jahrgang 7 werden Klassenarbeiten, Leistungsnachweise und kurze Tests mit Übertragungsnoten bewertet.
Siehe auch → Baustein Leistungsbewertung ab Jahrgang 7

Kompetenzorientierte Zeugnisse in 5/6

Am Ende des ersten und zweiten Halbjahres erhalten die Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 und 6 einen schriftlichen Lernbericht.

In diesen Zeugnissen werden in Form von Kompetenzrastern zum Ankreuzen für jedes Fach die fachlichen Kompetenzen bewertet. Gegebenenfalls werden die fachlichen Kompetenzen durch zusätzliche Ergänzungen der Fachlehrkraft zur Lernentwicklung vervollständigt.

Außerdem erfolgt im Berichtszeugnissen die Bewertung der überfachlichen Kompetenzen wie z.B. Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenz.

Seit dem Schuljahr 2022/2023 nutzen wir als Zeugnisformulare die kompetenzorientierten Berichtszeugnisse des Landes Schleswig-Holstein.

Zeugnisse in Klasse 7-10

Die Dokumentation der fachlichen Leistungen erfolgt in den Jahrgängen 7-10 in Form von Notenzeugnissen nach einem „Drei-Spalten-Modell“. Da der bildungsgangübergeifende Unterricht an einer Gemeinschaftsschule auf unterschiedlichen Anforderungsebenen erteilt wird, müssen auch die Noten zur Anforderungsebene des Unterrichts zugeordnet werden.
Die Leistungen eines Faches werden einer der drei Anforderungsebenen zugeordnet (siehe Baustein Leistungsbewertung ab Jahrgang 7) und dort mit den Zensuren 1-6 benotet. Ein Zeugnis kann Noten auf verschiedenen Anforderungsebenen enthalten.
Nur im Fach Sport entfällt die Zuordnung der Note zu einer Anforderungsebene.

Die Sozial-, Selbst- und Methodenkompetenz werden ergänzend in tabellarischer Form als Kompetenzraster dokumentiert.

Die erste Abschlussprognose wird im Zeugnis am Ende des ersten Halbjahres im Jahrgang 8 gestellt. Bei jedem folgenden Zeugnistermin wird die Prognose aktualisiert.

In den Jahrgängen 5-8 wird nach dem Halbjahreszeugnis verbindlich ein ca. halbstündiges Beratungsgespräch mit jedem Schüler, den Eltern und der Klassenlehrkraft geführt. In diesem Gespräch wird über das Lernverhalten des Schülers, über Arbeitsformen, Befindlichkeiten und Ziele gesprochen. Im Vordergrund des Gesprächs steht das Ziel, wie der Schüler oder die Schülerin  in seiner/ihrer weiteren Lernentwicklung unterstützt werden kann. Die Klassenlehrkraft soll an dieser Stelle einerseits deutlich machen, dass sich das Klassenteam um den Schüler/die Schülerin kümmert, andererseits soll die Eigenverantwortung der Schülerinnen und Schüler für ihren/seinen Lernprozess bewusst gemacht werden.

Das Gespräch kann in einen Lernplan mit überschaubaren, aber anspruchsvollen Zielvorgaben münden.

Zur Vorbereitung des Lernberatungsgesprächs füllen der Schüler und die Eltern im Vorfeld einen speziell hierfür konzipierten Fragebogen aus. Dies soll dazu beitragen, dass alle Beteiligten sich als Dialogpartner gleichberechtigt einbringen, keine Wünsche oder Anmerkungen verloren gehen und das Gespräch möglichst zielgerichtet und effektiv ablaufen kann.

Laufbahnberatungsgespräche unter → Zukunft planen – Abschlüsse erreichen.

Unsere Lernpläne

Ein Lernplan ist eine schriftliche Verabredung zwischen einer Schülerin/einem Schüler, einer Klassen- und/oder Fachlehrkraft und Eltern, in dem individuelle Lernziele, beabsichtigte Maßnahmen zu deren Erreichen und Angaben zu Art und Zeitpunkt der Überprüfung des Lernerfolgs dokumentiert werden.
Vorrangig erhalten die Schülerinnen und Schüler einen Lernplan, die aufgrund einer besonderen Begabung im Unterricht möglicherweise unterfordert sind und diejenigen, die in bestimmten Bereichen Lernprobleme haben.

Welche Ziele werden mit den Lernplänen verfolgt?

Mit Hilfe von Lernplänen werden die individuellen Fähigkeiten und Begabungen gezielt unterstützt oder zusätzlich gefördert. Ausgehend vom aktuellen Stand der Lernentwicklung des Kindes beschreibt ein Lernplan Ziele und Maßnahmen sowie Verabredungen zwischen den Beteiligten zur Verbesserung des Lern- und Entwicklungsstandes des betroffenen Schülers. Die spezifischen Fördermaßnahmen können sich auf schulisch und außerschulisch bedeutsame Aspekte beziehen.

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